Berichte
17.07.2010 - GUSP-SOLA
Techuana

Mit etwa 20 Kindern 15 Lagertage zu verleben, ist in vielerlei Hinsicht ein interessantes Unterfangen. Es ist wohl auch nicht falsch zu vermuten, dass es aus der anderen Perspektive nicht minder interessant ist, 15 Tage mit vier bis sechs hochmotivierten Leitern zu verbringen, die sich vermutlich allerhand hochgesteckte Ziele in den Kopf gesetzt haben. Interessant beispielsweise wäre, wie lange es dauern würde, bis besagte Leiter von der Realität eingeholt werden und sich von ihren hochgesteckten Zielen verabschiedet haben werden. Aber wir wären nicht die GuSp, wenn sich dies so einfach bewerkstelligen ließe.

Zugeben müssen wir allerdings, dass einige dieser Ziele scheinbar alles andere als hochgesteckt waren. So fanden sich unter anderem folgende Herausforderungen auf der Agenda: Geschirr abwaschen; Tische abwischen; Duschen und Zähne putzen; Boden wischen; Zuhören und einfache Anweisungen ausführen; die Inbetriebnahme einiger wichtiger Organe wie Augen, Ohren und Gehirn; Kochen nach Rezept; Feuer machen; usw., usf. Wir sind dennoch stolz, berichten zu können, dass einige dieser Dinge gegen Ende des Lagers beinahe ohne Anleitung schon ganz gut funktioniert haben. Obwohl diese Dinge schon relativ viel Zeit und Aufmerksamkeit benötigt haben, ist es uns gelungen, auch ein wenig Programm unterzubringen. So standen neben einem bei bestem Wetter zu bestreitenden zweitages Hike, der in einen angenehmen Badenachmittag mündete, ein interessanter Ausflug ins Keltenmuseum Frög, ein kapitalismuskritischer Rahmengeschichten-Tag, sowie ein herausfordernder Challange-Tag und ein spannendes Reality-Risiko-Spiel am Programm.

Das Hauptprogramm war allerdings, wie anfangs erwähnt, das Lagerleben mit seinen zahlreichen Herausforderungen, ohne deren Meistern ein vernünftiges und einigermaßen friedliches Zusammenleben am Lager nicht möglich wäre. Dazu zählt das Kennenlernen einiger demokratischer Grundlagen und Strategien zur Konfliktbewältigung ebenso wie das selbstständige und zeitgerechte Durchführen von so profanen Tätigkeiten wie Kochen und Aufräumen.

Einen zum Gelingen eines Lagers erheblichen Beitrag leistet natürlich auch die Wahl des Lagerplatzes, die in unserem Fall eine nahezu perfekte Wahl war - vor allem wegen der guten Seele von Techuana, Hopfi, der für alle unsere großen und kleinen Anliegen stets ein offenes Ohr hatte und uns nach Kräften unterstützte.

Obwohl das Aufarbeiten der vielen Erfahrungen, die an einem solchen Lager gewonnen werden, seine Zeit in Anspruch nimmt, trauen wir uns durchaus schon, das Lager als Erfolg zu verbuchen und freuen uns jetzt schon auf das nächste, wenn auch viel kürzere Eröffnungslager im September.