Berichte
15.07.2018 - 60-JAHRE JUBILÄUMSSOMMERLAGER
Lipplgut

Vor 10 Jahren hatten wir schon auf unserem Lipplgut das 50-Jahr-Jubiläum mit einem Gruppenlager gefeiert. Viele, die damals dabei waren, haben dieses in bester Erinnerung. So war schnell klar, wir wollen das wieder machen.

Wenn gefeiert wird, muss es natürlich ein Fest mit Lustbarkeiten und gutem Essen geben. Ins Zentrum des Lagers stellten wir daher für alle von Biber bis RaRo einen Jahrmarkt mit ganz ausgefallenen Stationen und ein Festbankett rund ums Lagerfeuer, für welches sich unser ohnehin geniales Küchenteam selbst übertreffen sollte. Drumherum bauten wir eine Megarahmengeschichte, die sich über vier Tage hinzog. Da ein erklecklicher Teil unseres Leitungsteams fürs Mittelalter was übrig hat, stand die berühmte Landshuter Hochzeit Pate. Das ganze wäre aber noch zu einfach, also mixten wir noch viel Piraterie - Symbol für Freiheit und Abenteuer -, Verwechslungskomik, etwas Schneewittchen und eine Prise Robin Hood dazu:

Ein Märchenkönig, der ganz zufällig seit 60 Jahren im Amt ist, will eine Märchenhochzeit für seinen Märchenkronprinzen ausrichten, natürlich mit einer von diesem selbst erkorenen Märchenprinzessin. Das Fest findet zwar statt, aber die Hochzeit nicht, weil der Prinz von einer Piratin entführt wird. Diese stellt sich aber als Zwillingsschwester der mittlerweile sehr zickigen Braut heraus. Die Piratin ist die wirkliche Verlobte und wurde beinahe Opfer eines Mordkomplotts ihrer neidischen Schwester. Jäger(in) - später Maat - Lotti, ein(e) Verwandte(r) von Schwester Lotti - running Gag der letzten Rahmenspiele - verweigerte aber die Durchführung. Unsere Pfadis finden in Burghausen die Beweise und so gibt es ein happy end und statt der Märchenhochzeit eine wilde Piratenhochzeit, mit dem sich das Königspaar freudig arrangiert. Immerhin gibt es eine Märchenhochzeitstorte. Und die Geschichte wird weitergehen, dafür werden unsere Pfadis schon sorgen….

Auch weitere Programmpunkte nahmen Bezug auf das Jubiläum. Das Lipplgut liegt unweit unseres ersten Lagerplatzes am Holzöstersee, wir kehrten teilweise zurück zu den Wurzeln, etwa durch die Wahl von Fahrrädern als Verkehrsmittel, durch etwas aufwändigere Lagerbauten, durch den Besuch des Stammklosters unserer Hausherren in Michaelbeuern und mehr. Es gab auch weltweite Verbundenheit, immerhin liegt Burghausen einige Meter jenseits der Salzach und damit im Ausland. Und übrigens hat die Braut von Landshut hier den größten Teil ihres Lebens gewohnt.

Und dann kam der Sturm. Ich zitiere, ich weiß nicht wen: “Das war der schnellste Lagerabbau der Gruppengeschichte, aber mit etwas Rückenwind”. Binnen drei bis fünf Minuten lagen alle Zelte, die großen in- und durcheinander, die kleinen dann von uns beabsichtigt, um Schlimmeres zu verhindern. Der Schaden ist leider groß, wenn auch etwas kleiner, als ursprünglich befürchtet, aber es gab keinen Personenschaden - es waren zufällig keine Kinder am Lagerplatz - und die Tage danach stimmten uns froh. Alle halfen zusammen und zogen an einem Strang, die nicht enden wollenden Aufräumungsarbeiten zu bewältigen und gleichzeitig noch ein schönes Restlager für alle zu zaubern, inklusive der geplanten Überstellungen zu den nächsten Stufen. So ist mir für die nächsten 60 Jahre nicht bang.

Gut Pfad

Kerschi