Berichte
27.09.2003 - ERÖFFNUNGSLAGER
Lipplgut

Sehr stark besucht war unser diesjähriges Eröffnungslager. Rund 70 Gruppenmitglieder fanden sich hoch motiviert ein zum traditionellen Start am Lipplgut. Neben vielfältigem Stufenprogramm waren vor allem die Überstellungen ein absoluter Hit.

Den Anfang machte der Übertritt von 10 CaEx zu den RaRo. Wie schon seit vielen Jahren üblich, bereiteten die Ältesten ihren Jüngsten einen sehr feuchtkalten Empfang. Dieses Schauspiel hat sich mittlerweile zur perfekt inszenierten Show entwickelt. Auch heuer hat sich das RaRo-Entertainment wieder ein Top-Programm einfallen lassen. Zunächst traten die Kandidaten in zwei Gruppen zu einem ritterlichen Turnier gegeneinander an. Raffinierter Clou dabei war, das sie sich gegenseitig nass machen mussten. Selbstverständlich verwendeten die Schiedsrichter statt der gelben Karte den Wasserschlauch.

Absoluter Höhepunkt war aber, dass die Teams eine Scheibtruhe mitten aus dem See bergen mussten, natürlich in voller Ritterrüstung. Da waren das anschließende Schlammbad und die Wasserstrahlreinigung nur noch Draufgabe.

Bevor auch die jüngeren Stufen ihre Überstellungszeremonien abhielten, gab es noch ein Lagerfeuer. Sophie Haggenmüller bekam dabei zum Abschluss ihrer WiWö-Karriere das Tanzende Wichtel verliehen.

Besonders geehrt wurde Christine Spitzlburger. Ein ganzes Jahrzehnt war Spitzi voller Elan in der CaEx-Stufe tätig. Vor zehn Jahren übernahm sie zusammen mit ihrem Mann Helmut den wieder neu entstandenen Caravelles-Trupp. Schon zwei Jahre später, als die Explorer ohne Führung waren, entschloss sich Spitzi dazu, erstmals in Mülln Caravelles und Explorer gemeinsam zu betreuen. Das schien damals ein gewagtes Experiment zu sein und es ist durchaus Spitzis Verdienst, dass es gelungen ist, mehr noch, dass es heute anders gar nicht mehr vorstellbar ist. Die ernstlichen Bemühungen ihrer Vorgänger, die CaEx-Stufe aus ihrer Rolle einer „Durchgangsstufe“ für zu alte GuSp und zu junge RaRo herauszubringen, hat Spitzi mit voller Kraft weitergepflegt. Gute und vor allem altersgemäße Arbeit haben es selbstverständlich gemacht, dass allen in der Gruppe die CaEx wichtig sind und auch, dass die CaEx wichtig für die Gruppe sind.

Vor einem Jahr hat Spitzi ihren CaEx-Trupp an ein junges, bestens vorbereitetes Team übergeben, ohne sich ganz zurückzuziehen. Und so war es ihr auch möglich, im Sommer noch einmal in die Bresche zu springen, als die CaEx-Leiter für das Europalager überraschend keinen Urlaub bekamen.

Nunmehr hat sich Spitzi aber entschlossen, den pfadfinderlichen Ruhestand anzutreten. Für die 10 Jahre CaEx-Arbeit – weitaus Rekord in Mülln – gebührt ihr unser herzlicher Dank.

Unser Obmann Hansi, gleichzeitig ja auch Präsident des Landesverbands, überreichte Spitzi im Auftrag des Bundesverbands für ihre Verdienste das Ehrenzeichen in Bronze.

In dunkler Nacht gab es die weiteren Überstellungen in enger Anlehnung an die Stufenmethoden. Einen ersten Eindruck von den Abenteuern bei den GuSp erlebten die beiden Anwärter, als sie im Schein von Fackeln von nach und nach mehr werdenden GuSp rund um den Höllerersee geleitet wurden. Ziel war ein tiefer Graben, über den nur eine Seilrutsche führte. Obwohl professionell gesichert, dürfte beim Gleiten über den Abgrund in Besorgnis erregender Dunkelheit der Puls schon etwas schneller gegangen sein.

Noch schneller ging dann wohl der Puls jener beiden, die zu den CaEx überstellt wurden. Zwar war die Rutschpartie die gleiche, aber mit verbundenen Augen. Und das war erst der Anfang. Bei den Aufgaben, die sie bei ihrem blinden Gang durch den Wald zu lösen hatten, lernten sie die Unternehmensmethode kennen und erfuhren die Wichtigkeit von Vertrauen, Gemeinschaft, Ideenvielfalt und anderer CaEx-Tugenden. Dass auch sie letztlich beim Bergen von Luftballonen nass wurden, war eigentlich nicht geplant gewesen ....

Der Sonntag diente dem Kennenlernen in den neuen Stufen und zum Abschluss wurden noch die Lieder für die Jugendmesse in einer Woche geprobt.

Ich meine, das Wochenendlager war ein wirklich gelungener Auftakt in die neue Saison, von der ich hoffe, dass sie alle einen Schritt weiter, aber auch viel Spass bringt.

Kerschi