Donnerstag, 25.07
Wow, siehst du auch die vielen roten Hemden und die riesigen Rucksäcke? Wer versteckt sich denn darunter? Das müssen wohl die GuSp sein! Ich bin gerade bei der S-Bahn Station in Bergheim angekommen und bin überrasch wie viele schon hier sind, da ist echt viel los! Die Kinder fallen sich lachend in die Arme und erzählen sich von den ersten Ferienwochen, die Eltern quatschen freudig mit den Leiter*innen, Gepäck wird im Gruppenbus, dem Grubu, verladen und den Eltern noch eine letzte Umarmung gegeben. Dann ziehen die Kinder wunderschön leuchtende gelbe Jäckchen an, ob ich wohl auch so eine bekomme? Uns los geht’s zur Volksschule. Da wird mir direkt eine große Karte in die Hand gedrückt - ich bin ja Kartenspezialistin meiner Patrulle – und mit Thomas gehen wir nochmal gemeinsam kurz die Hikestrecke durch, damit es sogleich losgehen kann!
Vierzehn belegte Brot mit Schinken – Schinken! Vierzehn belegte Brote mit Ei – Ei! Das sind achtundzwanzig belegte Brote – vierzehn mit Schinken, vierzehn mit Ei! Und dazuuuu eisgekühlte CocaCola, CocaCola eisgekühlt - eisgekühlt. Eisgekühlte CocaCola, CocaCola eisgekühlt!
Und so schritt der Tag voran, es gab immer wieder Stationen bei unseren Leiter*innen, wo wir unsere Wasserflaschen auffüllen konnten, ein bisschen Obst und Gemüse gesnackt haben und uns versichert haben, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Mitten im Wald haben wir uns dann kurzzeitig nicht mehr ausgekannt und haben dort die anderen Patrullen getroffen – zum Glück ist dann Thomas zur Rettung gekommen und hat uns allen den weiteren Weg gezeigt.
Nach wunderschönen Wäldern und Bächen, die wir durch- und überquert haben, war das Ziel für heute in Sicht: das Pfadfinderheim der Gruppe Edelweißhorst Oberndorf, wo wir für eine Nacht bleiben durften. Nachdem wir uns alle ausgeruht haben und einige Blasen versorgt waren, haben wir uns unsere Taschenmesser geschnappt und Steckerl fürs Abendessen vorbereitet – wir haben nämlich leckere Knacker am Lagerfeuer gegrillt. Dazu gab’s noch ein bisschen Jause, bevor wir alle todmüde in die Schlafsäcke gekrochen sind.
Freitag, 26.07
Hä, es ist doch noch dunkel draußen? Wieso muss ich denn jetzt schon aufstehen? Langsam kommt alles in die Gänge, wir packen unser Zeug zusammen, machen uns fertig für Tag 2 des Hikes und räumen im Pfadfinderheim wieder alles auf – und dann geht es auch schon wieder los: erst an der Salzach entlang und dann gibt es erstmal Frühstück. Wir machen uns eine leckere Eierspeise mit Speck, füllen unsere Jausenboxen bis oben hin voll und tanken unsere Kräfte nochmal so richtig auf – heute haben wir noch ein weites Stück vor uns. Die Sonne steht schon hoch am Himmel, das Lipplgut ist noch nicht in Sicht. Einige wenige sind abgeholt worden, aber ich bin noch motiviert dabei – das kann ja nicht jede*r sagen, dass man aufs Lipplgut gewandert ist! Mit dem Auto, Bus oder auch mit der Lokalbahn kennen wir die Strecke ja alle, aber den Weg zu Fuß zurück zulegen ist eine guspige Challenge, die ich gerne meistern will!
Und endlich – mit etwas Verspätung, kommen wir am Lipplgut an! Alle total fertig, werden gleichmal die Schuhe ausgezogen, bevor wir uns im Schatten um die Bäume hinlegen und freudig berichten, wie es uns ergangen ist und wie stolz wir sind den Hike erfolgreich gemeistert zu haben!
Hast du hier mal tief eingeatmet? Besser nicht – an so einem heißen Tag und vor allem nach diesen zwei anstrengenden Wandertagen brauchen wir alle dringend eine Dusche - ab zum See! Leider fast etwas warm, aber trotzdem eine super Erfrischung und ein super Start ins Lager!
Nach einem stärkenden Abendessen wurden die Zelte aufgeschlagen – diesmal in einer ganz Ligu-untypischen Aufstellung: einer Lagerstraße - und wir fielen abermals sehr fertig in die Betten.
Samstag, 27.07
Work it
Make it
Do it
Makes us
Harder
Better
Faster
Stronger
More than
Hour
Hour
Never
Ever
After
Work is
Over
Work it
Make it
Do it
Makes us
Harder
Better
Faster
Stronger
Was ist das denn? Harder – Better – Faster – Stronger: das Lagermotto und –lied des diesjährigen GuSp Sommerlagers. Und dazu passend haben sich unsere Leiter*innen einen Lagertanz überlegt, den wir ab heute jeden Tag zum Einstieg ins Tagesprogramm machen. Cool, wie alle so motiviert dabei sind! Ich tue mir noch ein bisschen schwer der Choreographie zu folgen, aber ich bin mir sicher, bis zum Ende des Lagers hab ich das voll drauf!
Heute standen Lagerbauten am Programm, schließlich müssen wir unseren Lagerplatz noch Lager-ready machen: wir bauen eine Koch- und eine Essstelle und versuchen uns mit vielen Planen möglichst viele Schattenflächen zu basteln.
Außerdem haben wir heute unsere Patrullenaufgaben wiederholt, so dass wir dieses Lager unseren Trupp und unsere Patrulle mit unserem Wissen und unseren Fähigkeiten bestmöglich unterstützen können - darauf freue ich mich schon!
Sonntag, 28.07
Heute war das Wetter ein bisschen kühler, gut dass wir am Vormittag Freizeit hatten – wir haben uns entspannt und noch ein bisschen vom Hike erholt, manche haben schon ganz fleißig mit ihren Erprobungen gestartet, andere haben gemütlich gemeinsam Karten gespielt oder gelesen.
Am Nachmittag konnten wir dann kreativ werden, unsere Pfadiskills zur Schau stellen und unsere Lagerstraße herrichten: jede Patrulle hatte einen eigenen Zeltgarten, den es zu bauen und anschließend zu pflegen galt. Von Zäunen, Gartentüren, Garderoben, Schuhständern, Sesseln und Bänken, über Briefkästen, Schattenplätzchen und allerlei Schildern (natürlich auch mit Hausnummern der Lagerstraße 1-5) war alles dabei! Wir haben uns wirklich ausgetobt und die nächsten Tage in unseren heimeligen Zeltgärten sehr genossen!
Am Abend gab es ein wunderschönes Lagerfeuer, an dem wir tolle Lieder gesungen haben und das GuSp-sein so richtig genießen konnten.
Montag, 29.07
Droggelbecher.
Droggelbecher.
Droggelbecher.
Was das heißt? Eigentlich keine Ahnung, aber heute sagen die Leiter*innen alle nur dieses eine Wort. Schon komisch... was das wohl zu bedeuten hat? Zum Glück sind einige erfahrene GuSp sofort zur Stelle und klären mich auf: Heute sind wir Kinder verantwortlich. Die Leiter*innen können - außerhalb der DFZ, der Droggelbecher-freien-Zone – nur Droggelbecher sagen. Also wird heute selbstständig gekocht, abgewaschen und Programm gemacht.
So ein Morgengruß ohne Leiter*innen ist ganz ungewohnt, aber soweit hat alles gut funktioniert. Das Essen war ein bisschen kalt, die Karotten in der Nudelsoße noch etwas hart, aber geschmeckt hat es allemal – stell dir mal vor: das haben wir ganz allein gemacht, ohne Hilfe von Erwachsenen! Da bin ich schon ziemlich stolz!
In der Droggelbecher-freien-Zone war den ganzen Tag über viel los, die GuSp und ich haben den Tag für allerlei Erprobungen genutzt – manche haben sogar bis zu 8 Erprobungen an diesem einen Tag gemacht, wow!
Und am Abend haben wir ein kleines Lagerfeuer entfacht, Steckerlbrot gegrillt und das ein oder andere Pfadilied geträllert - zum Glück haben die Leiter*innen da wieder normal geredet, stell dir mal Brüder Auf nur mit Droggelbecher vor hihihi.
Dienstag, 30.07
Heute waren wir wieder beim See, es ist echt toll das gute Wetter und den Höllerersee so auszunutzen! Und dann ging’s ans kreative Basteln: wir haben unsere Lager-T-Shirts gebatikt - natürlich in GuSp-Grün - und an einem Lipplgut-Gemälde gearbeitet. Die Leiberl werden dann in den kommenden Tagen noch verschönert. Sobald sie trocken sind, können wir einen Stempel draufgeben, mit einem coolen Zelt, einem kleinen Lagerfeuer und natürlich unserem Lagermotto! Und außerdem werde ich alle, die auf diesem Lager dabei waren auf meinem Leiberl unterschreiben lassen, vielleicht schreibe ich auch noch ein paar Dinge drauf, die mich immer an dieses Lager erinnern werden!
Beim Lipplgut-Gemälde darf jede Patrulle einen Teil bemalen – alle gemeinsam, aber ohne miteinander zu reden. Wir sollen versuchen möglichst harmonisch ein gemeinsames Bild zu erschaffen. Jetzt wo es fertig ist und nur noch der Teil der Leiter*innen fehlt, kann ich schon sagen, dass ich sehr zufrieden bin, es sieht wirklich toll aus, wie wir das hinbekommen haben!
Mittwoch, 31.07
Nach unserer morgendlichen Routine mit dem Lagerkreis und unserem Lagerlied und –tanz wurde der heutige Vormittag fleißig mit Erprobungen gefüllt - schließlich ist das Lager nicht mehr lang und das Lagerfeuer mit Verleihungen nähert sich in schnellen Schritten!
Kennst du das Spiel Wimpelstehlen? Das ist so ziemlich das guspigste Spiel, das wir hier bei den Müllnern haben! Normalerweise spielen wir das am Mönchsberg, beim Fußballfeld - heute aber unten beim See. Nach zwei sehr intensiven Runden sind wir dann noch in den See gesprungen und haben den restlichen Nachmittag am Badeplatz verbracht. Wir haben gechillt, gespielt und auch ein bisschen gerangelt – auch die Leiter*innen haben mitgemacht, aber gegen die haben wir einfach keine Chance!
Donnerstag, 01.08
Hä? Wieso bekomm ich denn jetzt mein Betthupferl? Hab ich etwa den ganzen Tag verschlafen? Das kann doch nicht sein... irgendwas läuft hier nicht ganz rund...
Und jetzt ein Lagerfeuer? Und dann gibt es Pizza zum Frühstück? Puh, da war ich noch zu verschlafen, um zu verstehen was hier vor sich geht – heute ist ein verkehrter Tag. Wir starten also mit Lagerfeuer und Abendessen und dann gibt es eine Preisverleihung? Aber wir haben doch noch gar nicht abgestimmt? Es gab eine große Preisverleihung für die Zeltgärten, wobei die Leiter*innen den Wettbewerb mit ihrer einen, halb-aufgebauten, schiefen Bierbank gewonnen haben – das ist wirklich etwas verkehrt!
Wir GuSp singen ja immer bevor wir anfangen zu essen. Heute wurde zuerst gegessen, dann gab es den Ruf (natürlich auch in verkehrter Reihenfolge: Kinder: Hunger! - Leiter*innen: Einen guten) und anschließend wurde gesungen. Beim Rufen ist dann aufgefallen, welche Leiter*innen schon lange GuSp leiten ????. Nach dem Mittagessen gab es dann eine Abstimmung, wo jeder von uns Punkte an die 5 Patrullen und deren Zeltgärten verteilen konnte, ich war vor allem von dem Briefkasten der Adler und dem Schuhkasterl der Tiger beeindruckt.
In der Früh gab es dann leckeren Grießbrei zum Frühstück - mein Lieblingsessen auf jedem Lager – und dann gab es noch überraschenden Besuch! Die Feuerwehr aus Haigermoos war zu Besuch und wir durften uns ihr großes Feuerwehrauto so richtig anschauen, uns hineinsetzen und auch die Sirene einschalten – einige mutige sind sogar aufs Dach geklettert! Die Feuerwehrmänner waren alle sehr nett und haben alle unsere Fragen beantwortet, ich war begeistert!
Freitag, 02.08
10 Leiter*innen
Heute bin ich ganz traurig aufgewacht, es ist schon der letzte Lagertag, morgen geht es nach Hause! Natürlich freue ich mich schon wieder auf zuhause, auf meine Eltern und Geschwister, aber das Sommerlager war wirklich ein großartiges Abenteuer! Nachdem wir fleißig die Lagerbauten wieder abgebaut haben und die Zelte zum Glück noch trocken verräumen konnten, wurden noch die letzten Erprobungen abgelegt und die letzten Vorbereitungen fürs Lagerfeuer getroffen. Das Mittagessen war heute ein großes Highlight, etwas, dass sich viele von uns gewünscht haben: es gab Kebap! Nach so einer guten Stärkung ging es dann fröhlich weiter und der letzte Lagertag konnte noch gut genutzt werden!
Wow, in so einer großen Runde am Lagerfeuer zu sitzen macht mir immer eine Gänsehaut, da bin ich immer ganz glücklich. Heute bin ich besonders nervös, es gibt ja so viele Verleihungen! Wir GuSp waren dieses Sommerlager sehr fleißig, insgesamt haben 4 Guides und 3 Späher ihr Pfadfinderversprechen abgelegt (Anna, Lea, Lilian, Helene und Ioannis, Moritz und Simon). Außerdem hat Flo das Spezialabzeichen Feuer machen und Sarah und Marie das Spezialabzeichen Kunsthandwerk verliehen bekommen, genauso wie das Teamwork-Spezi gemeinsam mit Lorenz. Die drei haben außerdem gemeinsam mit Moritz das Spezialabzeichen Gastgeber gemacht.
Aber das coolste am ganzen Lagerfeuer? Es waren 10 GuSp Leiter*innen da! Zum Kernteam des Lagers (Leonie, Lena, Jara, Leo, Thomas und Andi) sind noch Jojo, Alessio, Chrie und Cristina dazugekommen, die alle große Teile des Lagers mit dabei waren. Das wird sicher ein cooles nächstes Pfadijahr!
Samstag, 03.08
Nun ist das GuSp Sommerlager zu Ende, es war abenteuerlich, aufregend, spaßig und vor allem guspig! Das Tschüss-sagen nach dem letzten Aufräumen war dann doch noch traurig, schließlich haben wir Thomas vom Leiten verabschiedet. Er hat noch die Fahne eingeholt, bevor wir mit unserem letzten gemeinsamen Lied das Lager offiziell geschlossen haben. Wir freuen uns aufs nächste Pfadijahr und auf viele coole weitere Lager!
Großes Danke an die WiWö, dass wir dieses Lager gemeinsam mit ihnen am Lipplgut verbringen durften!
Leonie, dieses Lager mal aus Kinder-Perspektive sehend