Berichte
14.07.2013 - GUSP-SOMMERLAGER
Waidhofen a.d. Ybbs

Bekanntlich das Schlimmste, was uns GuSp passieren kann, ist, wenn etwas komplikationslos, genau nach Plan, ohne Rückschläge oder sonst irgendwie völlig "glatt" läuft. Solche glücklicherweise seltenen Begebenheiten würden uns nämlich der Möglichkeit berauben, unsere Fähigkeiten in einer Kunst zu perfektionieren, die für GuSp-Leiter überlebensnotwendig ist: Improvisation.

Kein Grund für uns also, Zitronengesichter zu machen, wenn etwa ein kleiner Schnitzer bei der Vorbereitung passiert, etwas „Sand ins Getriebe“ des Tagesablaufes gerät oder es mal ein wenig bei der Programmumsetzung krankt. Wenn der "Schnitzer" allerdings auf der Kinderstirn prangt, der Sand sich nicht im Getriebe, sondern in Gesellschaft von Erde und Kieselsteinen im Essen befindet und die Teilnehmer im leider gar nicht übertragenen Sinn "kranken", darf man schon das eine oder andere Zitronengesicht machen. Drei, um ganz genau zu sein. Jeden Abend.

Abgesehen von diesen Kleinigkeiten kann ich von einem gelungenen Lager berichten. Dies jährlich am Landeslagerplatz der Niederösterreichischen Pfadfinder „Parisini“, nahe des charmanten mittelalterlichen Städtchens Waidhofen an der Ybbs. Natürlich müssen wir bei der Programmgestaltung der Tatsache Rechnung tragen, dass die Kinder zwar hochkomplexe Smartphones problemlos bedienen können oder sich im Internet wie ein Fisch im Wasser bewegen, aber nicht in der Lage sind, einen Teller abzuwaschen. So sind in den ersten Tagen immer alle damit beschäftigt, das Lager mit wichtigen Dingen wie Zelte, Koch- und Abwaschstelle, Mülltrennstelle und Ähnlichem auszustatten und sich eben auch in der Benützung dieser „Einrichtungen“ zu üben.

Um bei der traditionellen Zweitageswanderung, Hike genannt, nicht allzu viele unfreiwillige Umwege zu gehen, galt es auch, sich mit Karte und Kompass auseinanderzusetzten (nicht dass das viel geholfen hätte). Allerdings war die Hikestrecke über die im Norden von Waidhofen gelegenen Hügelketten so malerisch schön, dass sich jeder zusätzlich Meter mehr als ausgezahlt haben dürfte. Das Jahrhundertwetter, dass uns praktisch ständigen Sonnenschein und Mittelmeertemperaturen bescherte, machte den Hike zwar sehr schön, aber auch sehr anstrengend. Dem Ausnahmewetter war es auch zu verdanken, dass wir überdurchschnittlich viel Zeit im am Lagerplatz angrenzenden Bach verbrachten.

Von einer fast unprovozierten Invasion der Nachbargruppe aus Eisenstadt einmalmal abgesehen (Rauchgranaten, Sturmangriff, Kriegsgeschrei – eine lange Geschichte…), gibt es nichts, dass noch ohne den üblichen Rahmen hiesiger Artikel zu sprengen erwähnt werden könnte.

Alles in Allem ein sehr schönes Lager, für dass ich dem Leiterteam, den Teilnehmern und auch unseren Besuchern, die uns nach Kräften unterstützt haben, herzlich danken möchte. Ich freue mich bereits aufs nächste (Landes-)Sommerlager!

Andi