Berichte
28.05.2004 - PIRATENPFINGSTLAGER
Lipplgut

Eigentlich hätte es ein ganz normales Pfingstlager werden sollen, vom 28. bis 31. Mai, mit Zelten, Kochstellen bauen, Geländespielen, und so weiter, was halt alles so üblich ist.

Aber gleich zu Beginn der Veranstaltung erschien ein Historiker von der Universität Oxford – dass es sich dabei um meine Wenigkeit gehandelt hätte, wie einige Kinder vermuteten, muss ich entschieden in Abrede stellen Er erklärte den erstaunten Lagerteilnehmern, dass Dokumente gefunden wurden, die eindeutig belegen, dass sie die Erben eines gewissen Commodore Sir Lippgood wären, eines unerschrockenen Seemanns im Dienst seiner Majestät anno dazumal.

Und sogleich begann es auch zu spuken. Durchgeistigte Piraten, offenbar etwas untot, entschwebten Richtung Höllerersee. Man beschloss, ihnen zu folgen, und nach einigen Gruselszenen wurde auch ein Dokument gefunden, welches mittels einer wirklich aufwändig gestalteten Maschine als echt bestätigt wurde.

Es stellte sich heraus, dass Sir Lippgood von seinem Erzfeind, dem Piraten Chris van Hagg überfallen, ermordet und seines Schatzes beraubt worden war. Wie es damals so üblich war, konnte Lippgood im Sterben noch seinen Gegner verfluchen, der nun so lange in den Weltmeeren kreuzen musste, bis der Schatz den rechtmäßigen Besitzern übergeben würde.

Nach einigen Jahrhunderten war dann die Piratenmannschaft des ewigen Lebens doch etwas überdrüssig geworden und gedachte mit den Erben zu kooperieren. Erschwert wurde das aber nun dadurch, dass Maat Long John Pipe und Steuermann Rob Redbeard sich einfach mit dem Schatz aus dem Staub gemacht hatten.

Also waren die Piraten nun auf die Mithilfe der Erben angewiesen, den Schatz und Erlösung zu finden.

Natürlich gab es das happy end, da sich nach und nach Teile der Schatzkarte fanden, zuvor gab es aber noch viele Abenteuer zu bestehen:

Gruselige Piratenauftritte, etwa von Chris van Hagg im Scheine eines unheimlichen Lichts auf den Tennensilos – von Fledermäusen umflattert,

der unerfreuliche Anblick eines bestraften Piraten, der in einem Käfig unter dem Dach eingesperrt war,

einen waschechten Piratenjahrmarkt,

viel Geschäftigkeit in der Erzeugung von Piratenartikel,

Auseinandersetzung mit einem betrunkenen Piraten, der eigentlich Wache hätte schieben sollen,

eine gefährliche nächtliche Expedition durch finsteren Wald,

ein tollkühnes Scharmützel mit den Meuterern,

aber eben schließlich doch ein glorreicher Sieg gegen ebendiese, welcher den Piraten die Erlösung und den Erben den Schatz brachte - offenbar hatte man damals mit Sweets bezahlt.

Schließlich blieb noch etwas Zeit, das Lager ganz normal ausklingen zu lassen und mir bleibt noch, den Organisatoren und Helfershelfern dieses gelungenen Abenteuers Dank und Anerkennung auszusprechen.

Kerschi