Die Aufregung vor der Heimstunde war groß. Wir waren bereits um 17.45 Uhr im Heim und bereiteten uns auf unsere Beauty Kunden vor. Während sich die einen um die Schminkutensilien kümmerten, entdeckten die anderen ihre maskuline Seite. Die Haare mit dem Haarband zu einem Vogelnest auf den Kopf gebunden, nur ein paar Strähnen raushängen lassend, traten wir, als schlechte Justin Biber Imitation, vor unsere „Schminkpuppen“. Als dann alle da waren, fingen wir mit der Namensziehung an. Wir hatten mehr als vierzehn Themen vorbereitet, von denen sich jede von uns zwei Themen ausgesucht hatte. Dazu wurden dann die Namen unserer „Opfer“ gezogen und jede entschied sich, wen sie zuerst verschönern wollte. Die Auserwählten wurden an den Schminktisch geführt, wo die „Folterwerkzeuge“ schon vorbereitet waren. Und die Verbliebenen mussten sich einem Quiz unterziehen, welches feststellen sollte, ob sie ein Beauty Guru waren. Manche nahmen es ernst, Andere malten Kunstwerke. Währenddessen waren die meisten von uns schon mit der ersten Person fertig und fingen schon mit dem nächsten Jungen an. Wir benutzten verschiedenste Lidschattenfarben, Lashes, Strasssteinchen, Kajal und noch viel mehr. Am Schluss wurden unsere wunderschönen Waldfeen, Drag Queens, Paradiesvögel, etc. aufgefordert noch kurz ein paar Posen einzunehmen, damit wir ihre Schönheit in einem Foto festhalten konnten. Dann wurden die Tests ausgewertet und Preise vergeben. Die „Künstler“ bekamen jeweils eine nach Zuckerwatte duftende Einhorn-Klopapierrolle und die beiden Besten jeweils ein Päckchen Einhorn Pralinen. Die Besten waren übrigens Johnny und Yannik. Ich frage mich, woher sie so viel über Schminke wussten.

Susanne Schachner